Man kennt Kristofer Aström vor allem durch seinen unüberhörbaren Hang zur Melancholie, dem er auf bisher sieben Alben und vier EPs freien Lauf ließ. Im April legte er sein achtes Album Sinkadus vor und überraschte dabei mit durchaus kräftigen Klängen und einem pochenden Herzen für Folk und Rock. Dass sein untrügliches Gespür für die schlecht beleuchteten Ecken der Seele dabei nicht zu kurz kommt, spricht für den Schweden, der sich mittlerweile von Stockholm in die Waldgebiete des Umlands zurückgezogen hat. “Haltet mich ruhig für ein Weichei”, sagte er jüngst in einem Interview. “Aber ich mag nun mal Menschen, denen ihre Träume wichtig sind”.
Seit 1998 wandelt Kristofer Aström sicheren Schrittes auf Solopfaden, und wenn man seine Alben so hört, käme man kaum auf Idee, dass er bis dahin Kopf der schwedischen Post-Hardcore-Band Fireside gewesen ist. Andererseits wird auch überdeutlich, dass dieses Korsett zu eng für einen Musiker gewesen ist, dem die Songideen nur so entfließen. Mit Go, Went, Gone lieferte er 1998 jedenfalls ein Aufsehen erregendes, introvertiertes Meisterwerk, das seine Inspiration aus der Düsterkeit Stockholms und der Sehnsucht nach Wärme zog.
Sein zweites Alben Northern Blues entstand wieder unter Mithilfe einer Band (The Hidden Truck) und sorgte dafür, dass auch der deutsche Indie-Head seine Ohren nach Norden richtete. Schon kurz darauf präsentierte der Schnell-Arbeiter ASTRÖM den Nachfolger Leaving Songs, der der Legende nach in einer feucht fröhlichen Studionacht spontan entstand.
Begleitet von einigen EPs entsteht 2004 das Album Loupita, das ein beeindruckendes Duett mit Britta Persson enthält, bei der die Schwermut Kristoffers offenbar auf fruchtbaren Boden fällt. 2005 zieht es ihn dann in die schwedischen Wälder, die ihn erneut befeuern: So Much For Staying Alive und The Thorskog Sessions entstehen kurz hintereinander, dann, nach einem Jahr Pause, überrascht er auf Rainaway Town (2007) mit einem gesund klingenden Pop-Ansatz.
Für sein aktuelles Album nahm sich KRISTOFER erstaunlich viel Zeit: Fast ein Jahr lang bastelte er mit Freund und Producer Johan Lindström in den Hammarby Studios in Stockholm an „Sinkadus“, doch wie zu hören ist, hat sich die Arbeit allemal gelohnt.
Neben einer außergewöhnlichen Spannbreite an Sounds und Stilen wartet das Album mit einer ganzen Reihe Gäste auf: Britta Persson ist wieder dabei, außerdem die Sängerinnen Nina Kinert und Johanna Färjhage. Einen Gutteil der neuen Songs wird man auf der Tour zu hören bekommen, und man wird sich dabei auf stille genau so wie auf hochenergetische Momente freuen dürfen.
Termine:
07.12.09 Hamburg / Knust
08.12.09 Berlin / Magnet
09.12.09 Dresden / Groove Station
10.12.09 Münster / Gleis 22
11.12.09 Köln / Gebäude 9
12.12.09 Frankfurt / Nachtleben
13.12.09 Nürnberg / Hirsch
14.12.09 Stuttgart / Universum
15.12.09 München / Atomic Café
16.12.09 Basel / Volkshaus
17.12.09 Bern / ISC
19.12.09 Magdeburg / Moritzhof
20.12.09 Bielefeld / Falkendom