New Bluegrass aus Nashville/Tennessee – The Other Side of Nashville
Mit drei Awards zeichnete die Bluegrass Gemeinde den innovativen Schub aus, den die Infamous Stringdusters mit ihrem New Bluegrass auslösten. Bestes Album, Bester Song und Beste Neue Band des Jahres, gewählt und verliehen auf der essentiellen Branchenmesse World of Bluegrass in Nashville Anfang Oktober 2007. Die IBMA Awards sind die Grammys der Bluegrass Welt und helfen, die Bedeutung der ausgezeichneten Künstler zu verdeutlichen.
Wer bisher dachte, Country Musik, das seien Lastwagenfahrerlieder, Line Dance Country Pop Nummern oder kitschige Cowboy Romantik, dürfte sich seit dem Revival der akustischen ursprüngichen Musikform aus den Bergen verwundert die Ohren gerieben haben. Bluegrass – hinter diesem Zauberwort steht eine unverdorbene, virtuose und erfrischende Musik die ihre Kraft allein aus den Emotionen des meist mehrstimmigen Satzgesangs, der funkensprühenden Virtuosität der Instrumentalisten und den lebensnahen Texten bezieht. In den USA längst als echte Konkurrenz für die industrialisierte und stromlinienförmige Pop Country Musik etabliert, scheint nun Europa Augen, Ohren und Herz für die Bluegrass Musik zu öffnen. Die Zahl der Konzerte und Festivals nimmt langsam aber ständig zu und immer mehr erstklassige Bands aus den USA finden den Weg zum hiesigen Publikum und in die Medien: So schreibt Max Achatz:
Sechs junge Musiker bereichern die Bluegrass-Szene mit einem sagenhaft gut gelungenen Debütalbum. Was die INFAMOUS STRINGDUSTERS auf dem gemeinsam mit dem Sänger und Songschreiber Tim Stafford (Blue Highway) produzierten Album Fork In The Road anzubieten haben ist musikalische Handwerkskunst vom Allerfeinsten gepaart mit exzellenter Songschreiber-Kunst. Die Themen der Songs handeln vom Wesentlichen: Heimat, Liebe und Gott. Anders als die volkstümliche Musik hierzulande führen sie allerdings nicht auf direktem Weg zum Hautausschlag, sondern rühren den Hörer tatsächlich. Die Verbindung zwischen Tradition und Moderne ist dem Sextett aus Andy Falco (guitar), Andy Hall (dobro), Chris Pandolfi (banjo), Jeremy Garrett (fiddle), Jesse Cobb (mandolin) und Travis Book (upright bass) bei den zwölf Tracks, darunter drei Instrumental-Nummern, auf das hervorragendste gelungen. Dieser Meinung ist übrigens auch Label-Kollegin Dolly Parton, die der jungen Band eine große Zukunft prophezeit (www.countryjukebox.de)