Unser kleiner Nachbar, Dänemark, hat eine sehr lebendige Folkmusik-Szene. Regelmäßig treffen Alben von dänischen Künstlern bei uns ein, und wir kommen kaum nach, all die Perlen im Weltmusik-Magazin vorzustellen. Wir geloben Besserung und beginnen gleich mit dem neuen Album “Fra Fynske kyster” des Trios “Zenobia”, das aus Louise Støjberg (Gesang, Gitarre), Mette Kathrine Jensen (Harmonika) und Charlotte Støjberg (Piano, E-Piano) besteht.
Das Trio spielt bereits seit 2007 zusammen und ist für seine Folkmusik bekannt, die durch die Kombination aus Klavier und Harmonika eine ganz neue Ausprägung erfährt. Dazu kommt noch Louise Støjbergs Stimme, die sehr klar und unangestrengt klingt. Durch den Einsatz des Klaviers und der sehr zurückhaltenden Art der Intonierung besitzt die Musik eine ganz eindeutige kammermusikalische Vornehmheit.
So verwundert es nicht, dass die drei Frauen auch Lieder ihres Landsmannes Carl August Nielsen (1865-1931) im Programm haben. Der uns bislang als Komponist von Sinfonien bekannte Däne hat auch viele Volkslieder geschrieben, die sich in seiner Heimat großer Beliebtheit erfreuen. Nun endlich haben sich die Musikerinnen dazu entschlossen, ihr Live-Repertoire an Nielsen-Liedern einzuspielen und zu veröffentlichen. Dabei scheuten sie keinen Aufwand und luden zahlreiche GastmusikerInnen ein. So sind bei einzelnen Stücken neben der üblichen Besetzung auch Streichinstrumente und verschiedene Holz- und Blechbläser zu hören. Auch zusätzliche Gesangsstimmen sind zu hören.
“Fra fynske kyster” ist ein leises Album mit wunderschöner Musik. So etwas findet man nicht alle Tage.
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