Als Electro-Wave-Rock bezeichnet das in Deutschland beheimatete Trio Unplaces seine Musik. Mit ihrem neuen Album “Changes” haben Unplaces ihren bisherigen Höhepunkt erreicht. Wenn hier nach rund 50 Sekunden der Gesang einsetzt, ist es um einen geschehen.
Diese Bochumer/Hannoveraner Band besteht aus Dorette Gonschorek, Petra Franetzki und Daniel Fasold. Was ihre Musik anbelangt, sind sie eine Kreuzung aus einer Dark-Metal- und einer Gothic-Electro-Band. Ihre düsteren, mit Verzweiflung gefüllten, dramatisch anmutenden Kreationen besitzen einen harten Korpus und eine unglaublich treibende Kraft. Wie von einem PS-starken Motor angetrieben, schieben sich die Klänge aus den Lautsprechern. Gleichzeitig zum Tanzen, zum Gruseln und zum genauen Hinhören geeignet.
Sängerin Dorette Gonschorek besitzt eine dermaßen perfekt für diese Musik passende Stimme. Nicht, dass sie etwa technisch brillieren oder über einen besonders großen Tonumfang verfügen würde. Es ist der Ausdruck. Dorette Gonschoreks Gesang dringt tief ins Gefühlsleben des Hörers ein.
Thematisch behandeln die 14 Stücke auch kritische Fragen nach Sinn und Selbstbestimmtheit in Zeiten von Medialisierung, Informationsflut, Globalisierung und Konsumzwang. Wie soll man mit den ständigen Veränderungen mithalten? – “What are changes for?” fragen Unplaces etwa im Titelstück.
Als Einflüsse nennt die 2012 gegründete Band Depeche Mode, Archive, Muse, Portishead, Massive Attack und Placebo. Alles kann man nachvollziehen. Früher hieß die Band übrigens NRT. Der Grund für die Umbenennung geht dabei nicht etwa auf eine musikalische Neuausrichtung zurück, sondern ist schlichtweg dem Umstand geschuldet, dass die Band unter der alten Bezeichnung in der Web-Konkurrenz zum gleichnamigen Fernsehsender NRT zunehmend den Kürzeren zog.
Die sehr aufwändige Aufmachung der Mediabook-CD ist echt gelungen. Mit starken Fotos bestückt, bietet es eine Bereicherung zur Musik. Zusätzlich sind alle Texte enthalten.
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