Ein Leckerbissen für unsere älteren LeserInnen, bzw. für die, die sich für die Musik des vergangenen Jahrtausends interessieren. Die Band The Security Project hat sich der Musik der Soloalben von Peter Gabriel zwischen 1977 und 1983 verschrieben.
Peter Gabriel galt schon zu seinen Genesis
-Zeiten als kreativer und innovativer Geist. Nach seinem Ausstieg bei Genesis mutierte diese Band allmählich, wohl vor allem unter dem Einfluss von Phil Collins
, zur reinen Pop-Band. Dafür stieg der Stern Gabriels langsam in die Höhe. Waren seine frühen Alben zwar noch von der Suche nach seinem eigenen Sound geprägt, war seine Handschrift dennoch bereits erkennbar.
Einige Hits, wie z.B. “Solsbury Hill” vom Solo-Debüt, sicherten ihm auch Anerkennung in der breiten Öffentlichkeit. Trotzdem war das Gros seiner Stücke keine Alltagskost und überforderten so manche Hörer. Peter Gabriels Solokarriere startete eigentlich erst mit dem Album “So” so richtig durch. Auf diesem Album befand sich mit “Sledgehammer” sein größter kommerzieller Erfolg.
Eine Band, die sich nahezu ausschließlich dem Gabriel-Repertoire seiner ersten fünf Alben, “Car”, “Scratch”, “Melt”, “Security” und “Plays Live” (genau genommen, hießen alle vier Studioalben nur “Peter Gabriel”), widmet, ist The Security Project. Sie besteht aus Jerry Marotta , Trey Gunn
, Happy Rhodes
, Michael Cozzi und David Jameson. Vor allem der erste Name dürfte Gabriel-Fans sofort ins Auge springen. Jerry Marotta war damals nämlich von Peter Gabriel als Schlagzeuger engagiert worden. Aber auch Tery Gunn könnten einige kennen, denn er arbeitete bereits mit David Sylvian
, Robert Fripp
und King Crimson
.
Nun stellt sich die Frage, was das soll? Macht es Sinn, eine Gabriel-Tribute-Band zu initiieren und sich dabei auf bestimmte Alben zu konzentrieren? Durchaus! Nämlich dann, wenn man nicht versucht, das Ausgangsmaterial zu kopieren. Vor allem die wunderbare, weil tief, kühl und distanziert klingende, Stimme von Happy Rhodes macht aus den Gabriel-Kompositionen etwas Neues (Peter Gabriel war ja kein wirklich guter Sänger). Auch die Arbeit von Trey Gunn auf seiner 10-saitigen-Warr-Gitarre verhilft den Stücken zu neuem Leben.
So gelingt es The Security Project, uns Peter Gabriels frühe Glanzstücke in Erinnerung zu rufen und diese gleichzeitig in die Moderne zu transferieren. Sie vergewaltigen das Ausgangsmaterial glücklicherweise nicht. Bisweilen sind sie uns soundmäßig gar etwas zu nahe am Original geblieben. Hier hätten sie ruhig mutiger und noch eine Spur kreativer sein können. Ansonsten sind die Interpretationen sehr gelungen.
Das Album kann hier bezogen werden: http://music.securityprojectband.com/album/contact
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