Wer hier üblichen Tango erwartet, wird schwer enttäuscht sein. Wer aber eine neue, äußerst interessante und freche Version des Tango sucht, liegt absolut richtig. Wie dem Cover und dem ironisch gemeinten Titel zu entnehmen ist, dürften es Tänzer mit dieser Musik nicht gerade leicht haben. Zu verzwickt und ständigen Wandlungen unterzogen, sind die Rhythmen von Tango Crash auf diesem Album.
Tango Crash sind Daniel Almada und Martin Iannaccone. “Baila Querida” ist ihr drittes Album und damit scheinen sie nun endgültig ihren ganz eigenen Stil gefunden zu haben, der ihnen sicher einen Ehrenplatz in der Tangoszene einbringen wird. Als Basis für ihre Musik verwenden sie Tango, doch verfremden sie ihn derart, dass gelegentlich deren stilistischer Ursprung nur noch undeutlich auszumachen ist. Mit elektronischen Klängen und allerhand abgefahrenen Beats kreieren sie einen teilweise herrlich schrägen Sound. Die Stücke nähern sich inhaltlich mal mehr, mal weniger dem Tango an. Und es bleibt immer spannend, wohin sich die einzelnen Tracks entwickeln.
Das Album haben sie dem im letzten Jahr verstorbenen Joe Zawinul gewidmet, der ein großer Fan des Duos war. Diese Veröffentlichung wird die Zahl ihrer Fans sicher deutlich erhöhen.
Tracks:
1 La Cumpadesky
2 Acovachado
3 Lektrocandombe
4 Finitud
5 Ciclo del enfermo II
6 Bailá Querida
7 Inservible
8 El Boyero
9 Los Ejes de mi Carreta
10 Hilando Escamas
11 Balbón Remix
12 Homenaje
Orientierungshilfe
