Schon wieder ein Album, das sich im interessanten Spannungsfeld zwischen zeitgenössischer Kammermusik und Folk bewegt. Verschlungene klangliche Ornamente, weite melodische Bögen und schnelle Stakkati erinnern an ein klassisches Streichquartett, doch wird hier mit Akkordeon, Mandoline, Violine und Gitarre musiziert, statt mit Violinen, Bratsche und Cello.
Bei aller Komplexität ist die Musik auf “Lightbox” aber immer zugänglich. Dabei wird kurzzeitig durchaus dem Experiment in Form breit angelegter Akkorde oder leichter Dissonanzen Raum gegeben. Da klingt vor allem die klassische Ausbildung von Violinistin Jane Harbour durch. Auch die weiteren Musiker bringen reichlich Farbe in den Ensembleklang. Sei es Akkordeonist Jason Sparkes, der, trotz klassischer Ausbildung, vom Folk beeinflusst ist. Oder Alex Vann, der als Schlagzeuger in einer Punk-Band begann und nun die Mandoline beisteuert. Auch Gitarrist Jon Hunt kommt vom Punk und fand über New Wave seinen Weg zur traditionellen englischen Musik.
Spiro hat auf diesem Album einen faszinierenden Klang-, Rhythmus- und Melodieteppich gewoben. Was Steve Reich oder Michael Nyman vor Jahren begonnen haben, wird nun von Spiro neu aufgegriffen und weiterentwickelt. “Lightbox” ist in jeder Hinsicht empfehlenswert.
Tracks:
1. The Darkling Plains (3:52)
2. A Small Light In The Far West (2:17)
3. The White Hart (4:07)
4. Antrobus (1:43)
5. Shaft (4:32)
6. I Fear You Just As I Fear Ghosts (2:32)
7. Pop (4:20)
8. Level 2 Small Bats (1:01)
9. The Radio Sky (4:18)
10. Glittering City (1:28)
11. Underland (3:24)
12. Altrincham Round (3:00)
13. Captain Say Catastrophe (2:09)
14. Binatone (3:32)
15. The Lost Heart (4:23)
16. Wolves (1:19)
17. Mr. Keys (3:52)
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