Wer einen Energieschub braucht, sollte die (ohnehin ungesunden) Energiedrinks im Regal stehen lassen und stattdessen besser zu “Schnelle Nummern”, der neuen Scheibe des deutschen Trios Shirley Holmes greifen.
Bevor sich Shirley Holmes, das sind zwei junge Sängerinnen an Bass bzw. Gitarre und ein männlicher Schlagzeuger, an ihr neues Album machen konnten, mussten sie sich erst ihr Equipment wiederbeschaffen, denn in ihrem Berliner Proberaum war eingebrochen und dabei fast komplett ausgeräumt worden. Bei der Suche danach verließ sich die Band nicht auf die überforderte Polizei und startete einen Online-Aufruf mit Fotos etc. Zum Glück war der Dieb nicht der Schlaueste und so erhielten die Drei binnen weniger Tage die ersten Hinweise auf ihn. Er hatte die gestohlenen Sachen per Aushang und unter Angabe seiner Telefonnummer offeriert. Man verabredete einfach einen Termin mit dem Dieb und kam so wieder in den Besitz der Sachen.
Bei dieser Angelegenheit scheint dem Trio viel Adrenalin und Aggression in die Adern geschossen zu sein, denn “Schnelle Nummern” geht verdammt gut ab. Es gibt keine einzige Nummer auf dem Album, die nicht gnadenlos treibt und vor Energie zu explodieren droht. Man mag sich gar nicht vorstellen, was bei ihren Konzerten los ist. Ihr melodiöser harter Punkrock klingt ihrer eigenen Einschätzung nach wie “Sonic Youth, Pixies, Ideal, Nirvana, Peaches, Bloc Party, Lassie Singers, CSS, Radiohead, Bad Religion, L7, Drugstore, Chicks On Speed, Portishead, Alice Cooper, Bilderbuch, early Guano Apes, KIZ, The Cure, Heinz Strunk, System Of A Down, Nachlader, Blumfeld, Sisters Of Mercy, Biffy Clyro, Hole, Peter Licht, Korn, Deus und Die Nerven”.
In der Tat ist ihre Musik kaum zuzuordnen. Der Sound ist zwar nicht innovativ, aber trotzdem (oder vielleicht deshalb) sehr wirkungsvoll. Der Energieschub wirkt natürlich umso stärker, je höher der Pegel ist. Enorm erfrischend!
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