
Acht Jahre sind seit “Huria” vergangen, Sanna Kurki-Suonios preisgekröntem letzten Album. Nun ist ein neues Soloalbum von ihr bei Westpark Music erschienen. Sanna Kurki-Suonio ist für uns eine der innovativsten MusikerInnen Finnlands. In den Neunziger Jahren gehörte sie der schwedischen Band Hedningarna an, die damals schon die Türen für die Entwicklung einer neuen Folkmusik aufstieß, bei der Tradition und Moderne mit Experiment verbunden wird.
Seit 1997 ist sie als Solokünstlerin aktiv und geht den Weg, den Hedingarna eingeschlagen hat, mit mehr Wandlungsfähigkeit weiter. 1998 erschien mit “Musta” das erste Soloalbum. Das 2004 mit der Kantelespielerin Riitta Huttunen eingespielte Album “Kainuu” und ihr Soloprojekt “Huria”, das der renommierte Produzent Tapani Rinne betreute, erhielten beste Kritiken. Anschließend arbeitete Sanna unter anderem an Opernproduktionen in Dänemark und Finnland; die promovierte Sängerin unterrichtet inzwischen auch an der Musikakademie von Joenssuu. Zusammen mit Musikern aus Armenien, Australien und England gehört sie dem Kreativ-Kollektiv SANS an, das im letzten Jahr ein vollständig auf Improvisation beruhendes Album veröffentlichte.
Ihre aktuelle Band nennt sich “Sanna Kurki-Suonion Kuolematon Erikoissysteemi”, was auf deutsch so viel wie “Sanna Kurki-Suonions unsterbliches Spezialsystem” bedeutet. Was uns Sanna Kurki-Suonio hier bietet, ist, in bestem Sinne, unerhört. Ein rauher Sound verbindet akustische Instrumente mit Schlagzeug, Bass und leicht angezerrter Gitarre. Hin und wieder blitzen Eektroniksprenkel und eine verzerrte Mundharmonika hervor. Darüber steht die starke Stimme Sanna Kurki-Suonios. Das Ganze ist ganz schön gewagt, aber echt gut. Nach dem ersten Hören ist man vielleicht noch etwas verwirrt, aber die Faszination, die von diesem Indie-Neo-Folk-Rock-Sound ausgeht, ist ähnlich unbeschreiblich, wie die Musik selber. Aber keine Angst – die Musik ist keine Kopfmusik, sondern durchaus eingängig. Genial!
Die Besetzung auf dem Album:
Sanna Kurki-Suonio: Gesang
Risto Ylihärsilä: Keyboards, Produktion
Dimitri Tolonen: Schlagzeug
Roope Laasonen: Bass
Otto Staubenbiel: Mundharmonika
Jarkka Rissanen: Gitarre
Orientierungshilfe
