Über Antonella Pacifico haben wir bereits geschrieben, als sie im vergangenen Jahr die EP “Northern Lights” vorstellte. Die Italienerin firmiert unter dem Namen Rome In Reverse und ist nicht nur auf gute Musik bedacht, sondern auch auf deren entsprechender visueller Darbietung. Aktuell ist ein neuer Longplayer von ihr verfügbar, er heißt “The Prestige”.
Antonella Pacifico lebt und arbeitet in Kopenhagen. Dort entwickelt sie ihre Musik, die von aufwändig programmierten und teils überraschenden Sounds lebt. Doch wie bei “Northern Lights” entsteht auf dem neuen Album kein reines Klanggemälde. Die Künstlerin hat immer, hier scheinbar vorrangig, die Live-Darbietung bzw. die Tanzfläche vor Augen.
Die erwähnten Klanggemälde von Rome In Reverse sind farbig, manchmal grell, können aber auch sanft sein und wechseln oftmals unvermutet von kühler zu warmer Atmosphäre. Hier zeigt Antonella Pacifico ihre absolute Könnerschaft. Hier überzeugt und begeistert sie uns. Zusätzlich kommt gelegentlich ihre Stimme zum Einsatz. Jedoch auch in mehr unkonventioneller Weise.
Die Loops sind teils aus oft recht vielen Klangmodulen zusammengesetzt. Sie wirken geschichtet und kaum durchschaubar. Auch ihre Stimme wird hier zum Klangfetzen. Die Wirkung dieser geschichteten Loops ist wieder einmal klasse.
Leider müssen wir einen Kritikpunkt anführen. Eigentlich missfällt uns nur eine Kleinigkeit, nämlich der manchmal aufdringliche, oftmals gleichförmige und in einzelnen Stücken dominierende Einsatz der Bassdrum. Das durchlaufende Bumm-Bumm-Bumm wird auf die Dauer langweilig. Die Absicht dessen ist uns bewusst, auch, dass dies ein typisches Genremerkmal ist. Aber ein wenig dezenter, wäre besser gewesen. Hier verweisen wir auf “Northern Lights”. Auch dieses Album hat teils treibende Rhythmik, aber da wirkt es nicht so aufgesetzt.
Ansonsten können wir Antonella Pacifico abermals bescheinigen, mit “The Prestige” ein interessantes, abwechslungsreiches, auch faszinierendes Album vorzulegen.
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