Ist das, was der Gitarrist Roman Leykam bietet, noch Musik oder ist es Klangmalerei? Es ist eindeutig Musik, denn was ist Musik denn anderes als Klang? Mal abwarten, ob sich auf diese These Widerspruch regt.
Roman Leykam betreibt hier eindeutig eine Suche nach neuen Klängen. Er scheint sich seit jeher die Frage beantworten zu wollen, was man alles aus einer Gitarre an Klängen herausholen kann. Dabei kommt eine Musik heraus, die sehr spannende und unergründliche Stimmungen erzeugt. Sparsam instrumentierte Passagen – nur eine mit Effekten verfremdete Gitarre – sind in der Mehrzahl.
Alles in allem sehr ungewöhnliche Klangwelten, aber sehr gekonnt in Szene gesetzt. Die Musik fällt nicht auseinander, sondern bewegt sich scheinbar logisch weiter. Wer schon mal freiere Musik gemacht hat, weiß, wie schwer das ist (wohl vergleichbar mit abstrakter Malerei).
Vorbilder für Roman Leykam könnten Pioniere wie Brian Eno, Jon Hassell oder auch Bill Frisell sein. Eine qualitative Beurteilung ist schwer, da fehlen einfach die Vergleichsmöglichkeiten und die Kriterien. Es bleibt die einzig mögliche Frage: Gefällt es oder gefällt es nicht. Uns gefällt “Corridors” – warum auch immer. Vieleicht, weil diese Klangexperimente etwas Faszinierendes haben.
Orientierungshilfe
