Kürzer und passender kann ein Albumtitel wohl kaum sein. Denn ein Knaller ist “Bam!” auf jeden Fall. Ricky Gene Hall ist ein begnadeter Gitarrist, der sich auch vor Stars nicht zu verstecken braucht. Dabei vereint er viele Stile in seinem Stil, manchmal klingt er wie Ry Cooder, dann wieder wie David Lindley (Reggae-Blues: Revelation Radio – Track 9). Auch die Spielweise eines Sonny Landreth, Lowell George oder Johnny Winter beherrscht er perfekt.
Der in Pikeville, Kentucky, USA, geborene Gitarrist und Sänger wurde von seinen Eltern musikalisch geprägt. Beide waren Anhänger von Muddy Waters, Howlin’ Wolf und John Lee Hooker. Daneben begeisterte seine Mutter sich noch für Ray Charles, sein Vater für Bluegrass ala Bill Monroe. All diese Spuren sind natürlich wieder in der Musik des mittlerweile 50-jährigen Sprösslings zu hören.
Am Anfang seiner musikalischen Laufbahn spielte Ricky Gene Hall Piano, Schlagzeug und Mundharmonika. Später kam der Bass dazu. Schlussendlich fand er zur E-Gitarre. Dass er, der eigentlich gar nicht Sänger werden wollte, zu singen begann, liegt an der “Überzeugungskraft” seines größeren Bruders. In ihrer ersten gemeinsamen Band brauchten sie für einen Auftritt einen Sänger, nur besaßen sie keinen. So entschied sein Bruder Mike (unter Androhung einer Tracht Prügel), dass ab sofort Ricky der Sänger sei.
Auf “Bam!”, dem zweiten Album des Trios, bieten Ricky Gene Hall & The Goods (Tom Martin: Bass, Harmonika und Gesang und Rocky Evans: Schlagzeug und Gesang) bodenständigen und unspektakulären Rhythm’n’Blues und Bluesrock. Die Musik macht gehörig Spaß, ist sie doch ein wohltuender Kontrast zu all der synthetischen computerbasierten Musik, die einen ständig umgibt. Zum sehr positiven Eindruck des Albums trägt auch die passende “analoge” Produktion bei.
Tracks:
1 Way I Feel
2 Noth’n At All
3 Bam
4 Real Fine Woman
5 Amos Moses
6 Just My Luck
7 This Old Guitar
8 Read Me My Rights
9 Revelation Radio
10 Bad is Bad
11 Postman
12 Blues Leave Me Too
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