Afro-peruanische Musik ist eine einzigartige Mischung aus spanischen Elementen der Kolonialherren, afrikanischen Einflüssen der ehemaligen Sklaven und der Musik der indigenen Andenvölker. Die Geburtsstunde dieser Mixtur liegt weit zurück: im 15. und 16. Jahrhundert wurden Afrikaner versklavt und auch nach Peru verschleppt. Dass diese Musik bis heute so lebendig ist, liegt an afro-peruanischen Künstlern wie Nicomedes und Victoria de Santa Cruz, deren Platten bis heute auch bei der jungen Generation sehr beliebt sind.
Radio Kijada – dahinter stehen zwei Musiker, die sich dieser Tradition annehmen. Da ist zum einen Rodolfo Munoz, peruanischer Komponist und Perkussionist mit Ausbildung in Lima und am Konservatorium in Havanna, zum anderen Christoph Müller, Schweizer, Komponist und Teil von Gotan Project. Allein mit diesem Namen kann man schon erahnen, in welche Richtung die Musik auf “Nuevos Sonidos Afro Peruanos” geht. Radio Kijada interpretieren die Musik des schwarzen Peru auf völlig neue Art: Sie kombinieren die quijada, ein Perkussion-Instrument, mit Loops und Samples, und unterlegen ursprüngliche Melodien mit kräftigen Beats und digitalen Sounds. Doch keine Angst: die Elektronik wird so gekonnt eingesetzt, dass man oft rätselt, ob es sich wohl um Instrumente handelt oder um Samples.
Das Album ist hervorragend: Spannend, überraschend und sehr unterhaltsam. Ganz besonders empfehlenswert!
Tracks:
1. Intro kijada (2:22)
2. Que lindo suena (4:40)
3. Manoteo en menor (4:27)
4.Quema! (3:34)
5. Interludio azul (1:03)
6. Vals “mima” (4:09)
7. Aqua e’nieve (4:33)
8. Tumba y cajon (6:29)
9. Zapateo con ron (2:49)
10. S.o.s (4:32)
11. Lima – Paris (9:28)
Orientierungshilfe
