
Wir dachten schon, Pilgrims’ Way hätten sich aufgelöst, da sie seit ihrem Debüt von vor fünf Jahren kein weiteres Album auf den Markt brachten. Umso schöner, dass sie nun mit einem Nachfolger aufwarten: “Red Diesel”.
Pilgrims’ Way ist ein englisches Quartett, das sich der heimatlichen Folkmusik annimmt. Die Bandgündung Anfang 2010 war mehr ein Zufall und geschah in einem Pub in Stockport. Damals noch mit Lucy Wright statt Jude Rees und ohne Tom Kitching. Schon in der Anfangszeit war die Ausrichtung klar: Alte Musik neu beleben und mit Elementen aktueller Stile ergänzen, ohne den Folkmusik-Charakter zu verlieren. Die aktuelle Besetzung besteht aus Edwin Beasant (Melodeon, Gitarre, Bass, …), Jude Rees (Gesang, Sackpfeife, Holzblasinstrumente u.a. Oboe), Tom Kitching (Fiddle, Mandoline, …) und Jon Loomes (Zither, Gitarre, Drehleier, Konzertina, …). Letzterer hat auch die Produktion des Albums übernommen.
“Red Diesel” bietet eine große Anzahl an eingesetzten Instrumenten, mehr als 20 dürften es sein. Klar, jedes der Bandmitglieder beherrscht mehr als eines. So ist die Musik entsprechend farbenfroh und abwechslungsreich. Im Vordergrund stehen häufig die schöne Stimme Jude Rees’ und die Violine Tom Kitchings. Die Melodien lassen keinen Zweifel zu, dass es sich hier um englischen bzw. britischen Folk handelt. Die lebhaften und wunderbaren Melodiebögen werden in Arrangements eingebettet, die trotz traditionellen Bezugs, absolut modern anmuten.
“Red Diesel” ist ein zeitgemäßes Folkalbum. Herrliche Musik in frischen und durchaus eigenwilligen Arrangements. Da bleibt uns nur zu hoffen, dass wir nicht wieder fünf Jahre auf das nächste Album von Pilgrims’ Way warten müssen.
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