Muurame ist ein eher beschauliches mittelfinnisches Städtchen in der Nähe von Jyväskylä und unmittelbar am Muurat-See gelegen. Von dort hat uns ein Album erreicht, das uns aufhorchen ließ. Absender war Jussi Petäjä, der als Solokünstler nur unter seinem Nachnamen auftritt. Seinem Album verpasste er schlicht die Nummer “40950” als Namen. In diesem Fall entspricht dies allerdings nicht der Katalognummer, wie annodazumal bei Yes. Nein, Jussi Petäjä gibt seinen instrumentalen Stücken häufig nur Nummern als Namen und der Titel “40950” wurde kurzerhand zum Titelstück erklärt.
Musikalisch tut sich auf dem Album “40950” so allerhand. Allerdings ist hier die sprichwörtliche finnische Zurückhaltung erkennbar. Jussi Petäjä dosiert sehr fein und die Entwicklungsstufen, die seine Stücke durchlaufen, sind meistens klein. Er zeigt vielfältige Formen des Ausdrucks und streift so manche Stile. Auch die Einordungsversuche in Experimental, Global, Progressive-Rock, Krautrock oder Ambient, wirken in Unkenntnis der Musik eher verwirrend. Dennoch kommen sie der Sache nahe.
Als Ausgangsbasis sehen auch wir eine Mischung aus Kraut- und Progressive-Rock (so manche Krautrock-Band dürfte Pate gestanden haben). Darauf baut Petäjä seine gelegentlich pulsierende und hypnotisierende Musik auf, die sich aber niemals in strukturloses Geplänkel verirrt. Sehr schön ist es zudem, dass Jussi Petäjä seine ganz persönliche melodische Sprache gefunden hat, in der sich auch Anklänge aus der finnischen Folkmusik finden, wie beim Stück “69600”.
Alle Stücke des Albums sind von Jussi Petäjä verfasst, der auch beinahe alle Instrumente einspielte. Deutlich erkennbar ist, dass er ein exzellenter Gitarrist ist. Mehr als ein Jahrzehnt war und ist er schon als Musiker in den Bands Prusikoukku, Captain Cougar und White Jackets aktiv. “40950” ist sein kürzlich erschienenes Solodebüt.
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