Eindringliche Lieder vermag Nerina Pallot zu schreiben, was sie auch auf ihrem letzten Album “Stay Lucky” unter Beweis stellt. In der Summe serviert sie stets eingängige und entspannte, doch keineswegs banale Musik.
Nach mehreren unbefriedigenden Gesprächen mit Major-Labels entschied sich Nerina Pallot irgendwann, ihr neues Album auf dem eigenen Label Idaho Records zu veröffentlichen. Offenbar hatte sie die ewigen Diskussionen satt, weil sie genau wusste, was sie wollte und nicht geneigt war, sich davon abbringen zu lassen.
So ist “Stay Lucky” in der Tat ein nicht nur in den Texten sehr persönliches Album, sondern auch, weil sie das gesamte Material selber schrieb und bei den Aufnahmen nicht nur sang, nein, auch Gitarre und Keyboards spielte sie.
Sie kostete die neugewonnene Freiheit im Studio auch gleich aus und ließ ihren Ideen freien Lauf. Die Aufnahmen liefen an zwei Wochenenden in Londons RAK Studios. Dafür ließ sie Streicherarrangements von der bewährten Mitstreiterin Sally Herbert erstellen und als Arrangeur für Blasinstrumente wurde Noel Langley hinzugeholt.
“Ich mache nur das, was ich machen will. So lange ich davon leben kann, werde ich nicht damit aufhören.”
“Stay Lucky” ist keine Musik zum Wachwerden am Morgen, eher um abends zur Ruhe zu kommen. Man hört Nerina Pallot gerne zu, die Stimme ist gut, die Texte sind es wert, genauer darauf zu achten. Da Nerina Pallot mit ihrem bereits Ende 2017 erschienenen Album wahrlich keine spektakuläre Musik bietet, ist die Gefahr sehr groß, dass man “Stay Lucky” überhört. Doch Nerina Pallot hätte auch als Komponistin große Aufmerksamkeit verdient. Ein stimmiges Werk.
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