“Wir hatten kein Kabelfernsehen und kein Internet als ich aufwuchs, also klammerte ich mich an alles, was ich hörte. Das Meiste davon wird als vollkommen uncool betrachtet, aber das stört mich nicht. Wir hatten einen Country-Radiosender, der mir Künstler wie Patsy Cline
, Loretta Lynn
und Dolly Parton
nahe brachte – starke, weibliche Stimmen, die nach wie vor Quellen meiner größten Inspirationen sind, neben Stevie Nicks
, K.D. Lang
und Neko Case
”.
Megan Nashs Debüt “Song Harvest Volume One” von 2015 gefiel uns nicht, auch wenn die Reduzierung auf leicht angezerrte Stromgitarre und ihre ebenfalls angezerrte Stimme durchaus reizvoll war. Doch der Funke sprang noch nicht über.
Im Gegensatz zu “Seeker”, ihrem neuen Album, bei dem sie mit Bears In Hazenmore eine etablierte Band mit ins Studio nahm, um sich von ihr begleiten zu lassen. Dadurch sprang nicht nur ein Funke über.
Die Stücke schrieb bis auf Track 1 alle Megan Nash. Klar, dass ihre Stimme dabei einfach super zur Geltung kommt. Diese Stimme haut uns echt um. Leidenschaft und Temperament pur, würden wir sagen.
Ihre neuen Lieder sind massentauglicher, allein schon durch die Zusammenarbeit mit den für ihren eigenständigen Sound bekannten Bears In Hazenmore wird ihre Musik verbindlicher. Das Kopieren erfolgversprechender Standardzutaten unterlässt die Kanadierin Megan Nash glücklicherweise zum Großteil, was in einer doch recht persönlichen Atmosphäre mündet.
Immer dann, wenn Megan Nash die Zügel freigibt, bricht sie wie ein kleiner Vulkan los. In den ruhigen Stücken hingegen, klingt sie intim und zerbrechlich. Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich “Seeker”. In dieser Form sollte Megan Nash fortfahren. Auch die ungewöhnliche Instrumentierung (teils mit Blechbläsern) darf hervorgehoben werden. Mit “Seeker” gefällt uns Megan Nash richtig gut.
Rating
Tracks
Line-Up
Tour
Orientierungshilfe
