Wer sich mit finnischer Musik beschäftigt, kennt sehr wahrscheinlich Markku Lepistö. Der in Südösterbotten, einem Landstrich im Südwesten Finnlands, geborene Akkordeonist und Komponist hat im Laufe seiner langen Karriere schon bei einigen namhaften Bands und Projekten, wie Värttinä , Doina Klezmer oder zuletzt dem Markku Lepistö Trio, mitgewirkt.
In seiner Diskographie sind zahlreiche Alben aufgelistet, u.a. vier Soloalben, vier Alben mit Värttinä und drei Alben mit Pirnales. Zu den Highlights gehören für uns immer seine Soloalben. Angefangen mit seinem ersten Album “Silta” von 2002 über “Polku” von 2006 bis “Tupasoitto” von 2009.
Wie auf “Tupasoitto” hört man auf seinem ganz neuen Album “Solos” fast ausschließlich Akkordeontöne. Dabei reizt er das Instrument bis an die Grenzen aus, ohne vordergründig experimentell zu klingen. Durch die dünne Instrumentierung kann man sich sehr schön auf den Klang des Akkordeons konzentrieren.
Bei den Stücken handelt es sich vorwiegend um eigene Kompositionen für das dreireihige Akkordeon aus den Jahren 2012 und 2013 plus einzelner älterer Titel aus der Zeit um das Jahr 2000. Bei “Solos” haben ihn nicht nur schöne Melodien interessiert, er wollte alte und neue Spieltechniken kombinieren und mit den sich daraus ergebenden überraschenden Klängen spielen.
Dadurch gewinnt er seinem Instrument neue klangliche Facetten ab, was auch durch die Einbindung von Effekten, wie z.B. beim Stück “Kirkkaus”, zu besonders überraschenden Ergebnissen führt. Als Gegenpol positioniert er mehr traditionelle Stücke, wie “Silta”, das er bereits auf seinem Solodebüt verewigt hatte. “Silta” ist eines der schönsten Stücke im Repertoire von Markku Lepistö. Deshalb freut es uns, dass er das Stück in einer neu interpretierten Version erneut aufgenommen hat.
Markku Lepistö ist trotz seiner Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten für das Akkordeon, kein Rebell wie etwa Kimmo Pohjonen. Markku Lepistö geht sehr viel respektvoller mit seinem Instrument und vor allem mit der Volksmusik seiner Heimat um. Denn trotz aller Experimentierlust, wird bei Markku Lepistö das Experiment nicht zum Selbstzweck. Vielmehr ist bei ihm stets der Ursprung seiner Musik in der finnischen Folklore erkennbar. Gerade dieses behutsame Vorgehen fasziniert uns an seinen Alben, insbesondere “Solos”.
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