
Die große Naturverbundenheit der Esten tritt in ihrer Musik häufig sehr stark zutage. Eine Verbundenheit, die teilweise religiöse Maße annimmt und wohl der Grund dafür ist, dass Christianisierungsversuche in dem kleinen baltischen Land nur wenig erfolgreich waren. Warum wir darauf zu sprechen kommen? Nun ja, in der Musik Maarja Nuuts glauben wir, diese Naturverbundenheit spüren zu können, auch wenn die Estin keinesfalls Soundmalerei betreibt.
Von der äußerst reduzierten Musik ihrer Debüt-EP “Soolo” aus dem Jahr 2013, über das üppiger inszenierte Folgealbum “Une meeles” von 2016 bis zum aktuellen Album “Muunduja” zeigt die Sängerin, Violinistin und Komponistin eine großartige Entwicklung.
“Muunduja” ist ein Gemeinschaftswerk von Maarja Nuut und Hendrik Kaljujärv (Ruum), bei dem Nuuts Stimme und Instrument in ein elektronisches Umfeld gesetzt wurden. Die beiden erzählen, dass Produzent Howie B sie dazu angeregt hat, verstärkt elektronisches Equipment einzusetzen. Eine gute Idee, wie wir finden, denn nun hört man Maarja Nuuts Musik völlig neu. Der gewohnte Minimalismus ist dabei allerdings nicht auf der Strecke geblieben.
“Muunduja” wurde im Juli 2017 in Peeter Salmelas Studio in Kalamaja, Tallinn, und in ihrem eigenen Heimstudio aufgenommen. Die Produktion setzt die stark von der regionalen Folklore beeinflusste Musik Maarja Nuuts grandios um. Das Zusammenwirken der beiden kreativen Köpfe mit dem Produzenten Howie B trägt schmackhafte Früchte.
Ein verdammt starkes Album!
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