Mit einiger Verspätung widmen wir uns dieser Realworld-Veröffentlichung. “République Amazone” von Les Amazones d’Afrique hat es unbedingt verdient, vorgestellt zu werden.
Altbekannte und aufstrebende westafrikanische Künstlerinnen haben sich hier zu einer Art “female supergroup” zusammengefunden. Das hat nicht nur künstlerische Gründe. Ein großes Anliegen ist es den Frauen auch, Opfern sexueller Gewalt zu helfen. So wurde vereinbart, den Verkaufserlös in ein Krankenhaus in der Republik Kongo zu stecken.
Bei den Les Amazones d’Afrique finden sich einige der wichtigsten afrikanischen Musikerinnen, darunter die weit über Afrikas Grenzen hinaus bekannte Angelique Kidjo aus Benin. Viele kennen sicher ihr Hit-Album “Aye”. Dann die weibliche Hälfte des malischen Duos
Amadou & Mariam, Mariam Doumbia, das mit einigen Alben auch bei uns sehr erfolgreich war, zum Beispiel mit “Dimanche a Bamako
” aus dem Jahr 2004. Ebenfalls aus Mali kommt Mamani Keita
, die sowohl mit ihren Soloalben, wie “Kanou”, wie auch im Zusammenspiel mit Marc Minelli und dem Album “Electro Bamako” als innovative Künstlerin auffiel. Desweiteren sind Kandia Kouyate
, Rokia Koné, Nneka, Inna Modja
, Mariam Koné, Mouneissa Tandina
und Pamela Badjogo beteiligt.
Leider ging es nicht ganz ohne Männer. Die instrumentale Basis kreierte der Ire Liam Farrell, der auf dem Gebiet der afrikanischen Musik beileibe keine Neuling ist. Erinnert sei an seine diversen Arbeiten mit Mbongwana Star, Tony Allen und Staff Benda Belili. So behält die Musik diese unbeschreiblich entspannte afrikanische Atmosphäre und das trotz des teilweise komplexen Aufbaus der Stücke und der anspruchsvollen Rhythmik. Afrika eben. Gemeinsam schaffen sie eine Musik, die voll und ganz unseren Erwartungen entspricht. Starke Grooves, moderne Sounds und schöne Stimmen. Was braucht man mehr? Überraschend ist aber auch, dass die Musik sehr homogen wirkt, obwohl hier teils äußerst unterschiedliche Stile und verschiedene Generationen aufeinander treffen.
Wir hoffen, dass “République Amazone” keine Eintagsfliege war und weitere Alben folgen werden. Von solch betörender Musik kann man süchtig werden.
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