Die polnische Band Kroke hat sich 1992 gegründet. Meist haben sie als Trio, bestehend aus Tomasz Lato, Tomasz Kukurba und Jerzy Bawoł, zusammengespielt. Mit “Ten” haben sie vor kurzem ihr zehntes (wenn wir richtig gezählt haben) Studioalbum veröffentlicht. Das Album ist noch nicht in Deutschland veröffentlicht worden – wir stellen es dennoch vor. Einerseits weil es sehr gut ist und andererseits sind Kroke bei uns momentan auf Tour und haben das Album sicher mit im Gepäck.
Kroke stammen aus dem schönen Krakau (Kroke ist das jiddische Wort für Krakau) und haben sich intensiv mit der jüdischen Geschichte ihrer Stadt beschäftigt. Kroke bieten seit ihrer Gründung einen eigenen Stil, der vielfältige Einflüsse aus der jüdischen Musik in Polen preisgibt. So finden sich darin neben Klezmer auch deutliche Spuren von der Musik der rumänischen, ungarischen und südslawischen Juden und Zigeuner.
Kroke verarbeiten diese Einflüsse zu ihrer ganz eigenen musikalischen Sprache, die zusammen mit enormer Kreativität und ungezügelter Experimentier- und Spielfreude, diesen, für Kroke typischen Stilmix, entstehen lässt. Charakterisch für Krokes Musik ist auch das Pendeln zwischen den dynamischen Extremen. Mal ganz leise, dann wieder bricht die Leidenschaft hervor – meist nur mit Bass, Bratsche und Akkordeon.
“Ten” ist ein sehr vielseitiges Album, das auch Gesang zu bieten hat und die Stilbreite noch erhöht. Das Album besitzt eine ungemeine Farbigkeit und zeugt von einer von allen Fesseln befreiten Spiellust. Wir waren echt überrascht, dass Kroke es nach so vielen Jahren noch schaffen, sich weiter zu entwickeln.
Nachtrag: “Ten” wurde in Polen mit Gold ausgezeichnet.
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