
Der finnische Komponist Juha Kujanpää bewegt sich musikalisch im Bereich von Folk, Rock, Jazz und darüber hinaus. So hat er auch Musiken für Opern und Tanzperformances geschrieben. Er spielt in verschiedenen Bands (u.a. Karuna, Captain Cougar, Ikiranka, Ville Ojanen Band) und ist häufig als Gast zu Produktionen anderer Künstler eingeladen, wie Dave Lindholm, Nikolai Blad, Riku Keskinen, Dile Kolanen und Joakim Berghäll. Vor wenigen Tagen hat er uns sein kürzlich erschienenes zweites Album “Kultasiipi – Goldwing” zukommen lassen.
Seine Musik auf “Kultasiipi – Goldwing” schwingt zwischen zwei Polen hin und her. Auf der einen Seite nordischer Folk, auf der anderen Progressive Rock. Seine Kompositionen klingen wahrlich sehr ungewöhnlich. Die beiden Stile werden hier nicht durchgängig verschmolzen, sondern stehen häufig getrennt nebeneinander. Man möchte meinen, dass sich das reibt. Ja, es reibt sich wirklich, aber diese Reibung gefällt uns. Wenn die E-Gitarre zum Solo ansetzt oder der Synthie die Melodieführung übernimmt, wird es rockig (oder jazz-rockig). Wenn Geige oder Akkordeon im Vordergrund stehen, klingt es nach Folk-Band. Als verbindendes Element fungieren Streicher. Insgesamt scheint die Musik von finnischer Zurückhaltung geprägt.
Bei mehrfachem Hören, glaubt man die Absicht Juha Kujanpääs immer besser zu verstehen. Hier ist kein Alltagskomponist am Werk, hier versucht jemand, neue Wege zu gehen, auch wenn die verwendeten Stile nicht neu sind, so ist aber ihre hier gezeigte Kombination kolossal gelungen. “Kultasiipi – Goldwing” ist verdammt aufregend.
Sein Album “Kivenpyörittäjä – Tales and Travels” von 2013 klingt ähnlich gut.
Hier die Besetzung:
Juha Kujanpää – piano, pipe organ, celeste
Timo Kämäräinen – guitars, banjo
Tero Tuovinen – bass
Jussi Miettola – drums
Kukka Lehto, Tommi Asplund, Alina Järvelä – violins
Antti Sarpila – clarinet
Emmi Kujanpää – vocals
Henri Haapakoski – flute, sax
Teija Niku – accordion
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