In äußerst wohltuender Weise unterscheidet sich die neue Scheibe des 1974 geborenen Korpiklaani-Frontmannes Jonne Jervelä, bzw. seiner Band Jonne, von den Konkurrenzproduktionen aus dem Folk-Metal-Genre.
Mit der vorliegenden Veröffentlichung “Kallohonka” haben wir bereits das zweite Album der zweiten Band des Finnen Jonne Jervelä in Händen. Hauptberuflich ist er bei Korpiklaani tätig. Was “Kallohonka” von den Alben ähnlicher Bands unterscheidet, ist der Reichtum an Melodien und der Einsatz vieler typischer Folkmusik-Instrumente, speziell finnische, wie Kantele, Geige, Akkordeon. Daneben werden auch noch Drehleier, Flöten, Mandolinen, akustische GItarren, Pianos eingesetzt. Dazu kommt noch die übliche Ausstattung einer Metal-Band.
Vor allem ist es der Klang der Kantele, der diversen Titeln des Albums, wie dem herrlichen Opener “Vieras” das “gewisse Etwas” verleiht. Der Titel ist der Hit des Albums. Allerdings dürfte der auffällige Reichtum an Melodik (nicht nur in diesem Titel) so manchem Metal-Fan zu weit gehen. Es wird sogar gejoikt.
Aber das ist genau der Punkt, der uns dazu gebracht hat, das Album vorzustellen. Eben, weil es sich vom Genre-Einerlei unterscheidet. Dass das Ganze auch noch sehr gekonnt und überzeugend gemacht ist, darf betont werden. Reizvoll ist auch die Kombination von Jonne Jerveläs kratziger, und eigentlich nicht wirklich schöner Stimme und der weichen Stimme von Natalie Koskinen (bekannt u.a. von Depressed Mode und Shape Of Despair). Wohltuend ist ebenso, dass man nur selten in Esoterik-Schamanen-Spielereien absinkt.
Das neue Album ist eine Spur besser als das selbstbetitelte Debüt von Jonne, das 2015 erstmals zu hören war. “Kallohonka” liegt irgendwo zwischen Folk-Metal und Folk-Rock und hat den Zusatz Folk wirklich verdient. Freunde dieser Mixtur sollten “Kallohonka” kennen.
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