Nichts weniger als ein exzellentes Elektro-Pop-Album serviert uns die Schwedin Jennie Abrahamson mit ihrem heute erscheinenden Album “Reverseries”.
Jennie Abrahamson fungiert nicht nur als Sängerin sondern auch als Urheberin nahezu aller Titel des Albums. Auffällig ist ihre Stimme, deren Klang kühl und glasklar ist. Trotzdem voller Ausdruck. Diese Stimme verleiht den Kompositionen das gewisse Etwas und stellt einen großen Teil der Faszination dar, die von dieser Musik ausgeht.
Jennie Abrahamsons Lieder auf “Reverseries” sind allesamt kleine Songperlen. Verspielt, manchmal ein wenig abgehoben, aber stets wunderbare Ohrwürmer.
“Wenn ich Songs schreibe, dann ist es auch immer eine Momentaufnahme. Mein Schreiben spiegelt den Moment wieder, in dem ich mich in dem Augenblick befunden habe. Vor der Entstehung von ‘Reverseries’ hatte ich so viel gearbeitet und war so lange unterwegs, dass das Songschreiben wie eine Therapie für mich wurde – eine Übung in Entschleunigung.”
Nach dem Vorgängeralbum “Gemini Gemini” von 2014, das uns ebenso gefiel, kann man festhalten, dass sich Jennie Abrahamson deutlich weiter entwickelt hat. Ihre Musik wirkt nun schlüssiger. Der Gesang, die Harmonien und die Produktion ergeben ein ausdrucksstarkes Bild von der Künstlerin.
“Reverseries” als reines Pop-Album zu bezeichnen, wird ihm nicht ganz gerecht. Die Musik ist durchaus anspruchsvoll und besitzt Facetten, die über das Pop-Spektrum hinausgehen. Egal, wo man es einordnet, “Reverseries” ist ein das beeindruckte Statement einer Künstlerin, die das seltene Talent besitzt, mit spielerischer Leichtigkeit eine Musik zu kreieren, die viel Eigenständigkeit besitzt und sich einer einfachen stilistischen Einordnung entzieht. Es ist in der Tat kein Wunder, dass gerade Peter Gabriel hiervon begeistert ist. Zählt doch auch er zu den Künstlern, denen dieses Kunststück gelingt.
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