Jazz gehört heutzutage nun wahrlich nicht zum Mainstream, was sehr schade ist, da sich in diesem Genre immer wieder neue Bands auftun, die ein größeres Publikum verdienen. Dazu gehört Jazzmine, ein Sextett, das sich 2014 in Oslo gegründet hat und dessen Mitglieder aus Norwegen, Deutschland, Frankreich, Rumänien und Ungarn stammen. Europäischer geht es kaum.
Das neue Album “The Play” bietet funkigen, leicht poppigen (aber keineswegs seichten!), perkussiven Jazzrock. Die neun Kompositionen stammen aus der Feder des Bassisten Tore Bø. Das Album wurde live in der Holmenkollen-Kapelle in Oslo aufgenommen. “Live” bedeutet aber nicht, dass es sich um eine Konzertaufnahme handelt, sondern, dass das Album gleichzeitig von den Akteuren eingespielt wurde. Genau das hört man, es ist diese Spielfreude zu hören, die meist nur beim gemeinsamen Spiel entsteht. Die Band spielt so ungeheuer entspannt und locker, dass sich der Spaß sofort auf den Hörer überträgt. Das kommt natürlich ganz besonders auf der Bühne zur Geltung. Jazzmine planen gerade eine Promotion-Tour in Europa, sodass man sich also bald selbst davon überzeugen kann.
Wer einen Vergleich wünscht: Eine leichte Nähe zu Pierre Moerlen’s Gong (eine hervorragende Band, die leider nicht mehr existiert), ist nicht zu überhören. Diese Nähe liegt aber in erster Linie daran, dass bei beiden Bands ein Vibraphon zum Einsatz kommt.
Bessetzung:
Magnus Bakken – Tenorsax
Erik Rochette – Guitars
Zsolt Molnar – Vibraphon
Levente Gyarfas – Keyboards
Niklas Østergaard – Drums
Tore Bø – Bass
Orientierungshilfe
