Herzparasit werden als Neue-Deutsche-Härte -Band bezeichnet. Eine Ecke, in der sich auch Bands wie Rammstein tummeln. Herzparasit stammen aus München und bestehen im Wesentlichen aus Sänger “Ric-Q Winther” und Gitarrist “El Toro”.
Ihr neues Album “ParaKropolis” ist ein düsteres Werk. Wer die bisherigen Alben kennt, hatte nichts anderes erwartet. Eine bedrückend morbide Atmosphäre zieht sich durch Musik und Texte. Sie beschreiben damit sehr anschaulich eine Welt, die im Zerfall begriffen ist und Menschen, deren Psyche angeschlagen ist. Eine durch und durch brüchige und kränkelnde Welt.
Ihr fetter, stampfender Sound, der gelegentlich durch etwas symphonischen Bombast und Techno-Elementen angereichert wird, transportiert die Atmosphäre wahnsinnig direkt und intensiv. Textlich sind sie durchaus schonungslos (auch sich selbst gegenüber), wenngleich sie erfreulicherweise nicht so weit gehen, wie ähnliche Bands. Es geht aber auch mal nicht ganz so persönlich, wie in “It must be in English”, wo die Lust der Deutschen zur Entstellung ihrer Sprache thematisiert wird. Zum Glück gibt es den gräßlichen Grunzgesang nicht durchgängig.
Insgesamt ist “ParaKropolis” ein wunderbar hartes Album, das das Anliegen der Urheber zu erkennen gibt, sich nicht dem Mainstream anzubiedern. Klar, auch Herzparasit wollen ihre Scheiben verkaufen, aber mit dem neuen Album zeigen sie erneut, dass man sich dem Kommerz nicht zu 100% unterwerfen muss. “ParaKropolis” ist ein starkes Album, dessen Genuss allerdings eine stabile Psyche erfordert. Uns gefällt’s.
Ein Refrain gefiel uns ganz besonders:
“Ich zerschlage meine Glotze, ich kann die Scheiße nicht mehr sehn.”
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