Die “Wärme des Winters” ist der übersetzte Titel des neuen Albums der Estin Hedvig Hanson. Dieser Widerspruch klärt sich beim Hören ihrer Lieder, die sich um die kalte Jahreszeit und um den Schnee drehen.
Hört man “Talvine Soojus”, wird einem sofort warm ums Herz. So wunderbar leicht klingt die Musik, da denkt man unweigerlich an langsam fallende Schneeflocken. Die weiche Stimme Hansons wird umgeben von einer wärmenden Schicht jazziger Klänge.
Die Stücke wurden von Hedvig Hanson und dem Gitarristen Kalle Pilli verfasst. Ihr gemeinsames Ziel, der Musik einen hellen und klaren Klang zu verleihen, haben sie vollends erreicht. Auch ihr Bestreben, dem Zuhörer genug Raum für eigene Gedanken und Gefühle zu geben, darf man als absolut gelungen bezeichnen. Kein Ton ist hier zu viel. Selbst wenn kurzfristig die Intensität gesteigert wird, regelt man sofort wieder zurück. Die seltenen Soli von Kalle Pilli und dem Pianisten Joel Remmel wirken unaufdringlich und dezent.
Die 1975 geborene Musikerin Hedvig Hanson wuchs in der kleinen süd-estnischen Stadt Tõrva auf. Laut ihrer Mutter, Novella Hanson, die selbst eine erfolgreiche Sängerin war, hat die kleine Hedvig bereits im Alter von zwei Jahren zu singen begonnen. 1981 begann Hedvig Hanson, Klavier zu spielen. Später begann sie ihre Studien und schloss diese 1992 an der Musikschule von Tallinn mit Bravour ab.
Als Teenager war Hedvig ein großer Fan von Whitney Houston . Durch die intensive Auseinandersetzung mit der Musik und der Gesangstechnik der Soul- und R&B-Queen hat Hedvig Hanson laut eigener Aussage das Singen gelernt. Später wurde Hedvig Hanson von Jazz-Bands als Sängerin engagiert und begann, Soloalben zu veröffentlichen. Dabei hat sie auch Volkslieder aufgenommen. Für etliche ihrer Alben bekam sie Auszeichnungen, wie mehrmals “Jazzkünstler des Jahres”.
Heute ist “Talvine Soojus” erschienen. Es ist sicher eines der schönsten Alben in ihrer Diskographie. Zur herrlichen Musik, die irgendwo zwischen Jazz, Pop und Soul liegt, kommt noch die optisch schöne Aufmachung des Albums. Mit dieser Veröffentlichung lässt sich die, vor allem in Estland, dunkle und kalte Jahrezeit leichter überstehen. Winterdepression adé!
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