Noch immer frönt Dan Patlansky einem energiegeladenen und blues-infizierten Rocksound. Seit seinem Debütalbum “Standing At The Station” von 1999 ist er den Bluesrockfreunden ein Begriff. Nun zeigt er mit seinem neuen Album “Perfection Kills”, dass er immer noch zur Spitze gehört.
Der im Südafrikanischen Pretoria geborene Gitarrist, Sänger, Komponist und Produzent hat nun schon neun Alben unter seinem Namen eingespielt. Sein neues wurde im Scherzo Productions Studio in Pretoria aufgenommen. Die Wahl fiel auf das Scherzo, weil Dan einen anderen Sound als auf den beiden Vorgängeralben wollte. Zur Seite standen ihm Jaco Naudé, der die Aufnahmen gemacht hat, sowie Stefan Swart, der den Mix erstellt hat und für das abschließende Mastern war Pete Lyman von Infrasonic Mastering in den USA beauftragt worden.
Dan Patlansky widersetzte sich bei den Aufnahmen nicht dem momentanen Trend, ein Album möglichst “live” einzuspielen. Die daraus resultierende Vitalität kommt denn auch sehr gut rüber. Für seine Musik war dies bestimmt die bessere Wahl, selbst wenn nach akustischen Maßstäben optimierte Aufnahmen auch ihren Reiz haben. Rockmusik, und das ist “Perfection Kills” durch und durch, klingt einfach am besten, wenn sie roh, direkt und ungeschönt aus den Boxen dröhnt.
“Perfection Kills” heißt das Album. Dan Patlansky will den Namen auch als Grundidee für die Aufnahmen verstanden wissen:
“Perfektion existiert in keiner Kunstform, weil man das nicht messen kann. Das Streben nach Perfektion endet damit, dass man mehr Schaden anrichtet als Gutes bewirkt. Das war der Gedanke, an den wir uns gehalten haben, als wir mit den Aufnahmen im Studio begannen: ,Warum versuchen perfekt zu sein?‘“
Trotz aller Rockelemente schiebt Dan Patlansky auf “Perfection Kills” auch bluesige Nummern ein, aber nur eine richtige, in Form des Slow-Blues’ “Judge A Man”. Ansonsten sind es nur Blues- bzw. Soul-Anspielungen. Beim Rest zeigt er sich recht pur von seiner rockigen Seite.
Zu erwähnen, dass Dan Patlansky ein guter Komponist ist, hieße sich wiederholen. Dennoch ist schon auffällig, dass er gute Stücke irgendwie fast schon aus dem Ärmel schüttelt, auch wenn er seit 2016 an den Stücken gearbeitet hat. Das Gesamtergebnis überzeugt. Knackiger Gitarrenrock. Stimme und Gitarrenspiel gewohnt gut.
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