Zugegeben, unser erster Gedanke war: Ihr fällt nichts mehr ein und bringt deshalb ein Live-Album heraus. Gemeint ist die Brasilianerin Céu, die bereits drei erstklassige Alben in ihrer Diskografie aufzuweisen hat. Vor allem das Debüt “Céu” von 2009 wurde mit Lob überhäuft. Uns gefielen jedoch die Folgealben “Vagarosa” (2009) und “Caravana Sereia Bloom” (2012) noch besser.
Das vorliegende, erst vor kurzem veröffentlichte Live-Album ist trotz unserer anfänglichen Skepsis eine Empfehlung wert. Denn Céu (eigentlich Maria do Céu Whitaker Poças) macht nicht den Fehler, die originalen Arrangements ihrer Stücke von den Studioalben zu wiederholen, sondern erstellt neue und stellt ihre Musik damit in ein neues Licht. Das ist verdammt aufregend und zeigt, was in den Kompositionen steckt. Das Album, das im Centro Cultural Rio Verde in Vila Madalena aufgenommen wurde, bietet über eine Stunde beste Unterhaltung. Nur das hysterische Schreien und Kreischen einzelner Fans nervt auf die Dauer etwas, aber dafür kann Céu ja nichts.
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