Cain Johnson hat uns mit seinem neuen Album “Reset” ein kleines Rätsel aufgegeben. Wir brauchten etwas, um es einordnen zu können. Ein mal düsteres, mal funkiges, dann wieder bluesiges Alternative-Electro-Album, zwischendurch kam uns auch mal Tom Waits in den Sinn.
Cain Johnson ist nebenbei Sänger der Berliner Elektroband Nomenclatura, mit der er handfestere Musik macht. Sein Soloalbum, das bei Nova Media/BOD Music in Kooperation mit RGK erscheint, ist einerseits introvertierter, aber andererseits doch ganz schön extrovertiert, weil es durchaus gewagt ist, was er hier macht. Keine Experimentalmusik, aber ein Album mit durchaus ungewöhnlichen Tönen. Seine tiefe und kehlige Stimme passt sehr gut.
Textlich geht es um das Verhältnis des Menschen zur Schöpfung – und um ein dringend nötiges “Reset”, einen Neustart, zu einer naturnahen, nachhaltigen, ressourcenschonenden Lebensweise. Aber auch um Kriege, wirtschaftliche, finanzielle, humanitäre und soziale Krisen, die Diskriminierung von Völkern und Minderheiten, Flucht und Vertreibung, die Gier nach Geld.
Für die Aufnahmen hat sich Cain Johnson und sein Produzent für sechs Monate in die Einsamkeit des dänischen Flachlands zurückgezogen. Die Ruhe und die beeindruckende Naturkulisse sorgten dafür, daß Johnson sich neuen Einflussen öffnete.
Wir mussten “Reset” mehrfach hören, um so richtig auf den Geschmack zu kommen. Jetzt gefällt es uns sehr gut.
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