Die Isländerin Björk Guðmundsdóttir entführt uns auf ihrem neuen Album “Utopia” zum wiederholten Male in neue Klangwelten. Ihre Musik ist wahrlich utopisch und vielleicht ein Blick in die Zukunft der Pop-Musik.
Ihr Markenzeichen ist natürlich weiterhin die außergewöhnliche Stimme. Ohne genau hinzuhören, weiß man sofort, wer hier singt. Doch zieht sich ebenso der starke Wille nach Veränderung, nach Ausbrechen, durch ihr musikalisches Schaffen.
Auf “Utopia” geht sie auf dem Weg ins Neuland abermals einen großen Schritt voran. Wie gewohnt, hat sie während der zweieinhalb-jährigen Entstehungszeit des Albums wieder kreative Geister zur Mitwirkung eingeladen. Diesmal z.B. den venezolanischen Produzenten, Elektrokünstler und DJ Arca.
Der Vorgänger “Vulnicura” von 2015 wies bereits einen ähnlichen Grundcharakter auf wie “Utopia”. Etwas besonnener und nachdenklicher scheint die 52-Jährige geworden zu sein, aber an Experimentierlust hat sie nichts verloren. Vielmehr wirkt Björk nun befreit und scheint noch mehr Spaß am Entdecken neuer Sounds zu haben.
Gleich das erste Stück “Arisen My Senses” zeigt, was man von “Utopia” erwarten darf. Harfe und irre Electronic-Sounds erschaffen eine absolut unwirkliche klangliche Landschaft. Sie badet und wälzt sich förmlich in surrealen Sounds. Dazu ihr abgehobener Gesang mit dem herrlichen Akzent (das harte Rrrrrr, “literrrrally”, was auch schon zu einem Markenzeichen Björks geworden ist).
Björk variiert auf “Utopia” die Instrumentierung sehr stark. Das Titelstück nimmt gar Kontakt zu “zeitgenössischer Klassik” auf. Hier dominiert ein Holzbläserensemble den Klang. Wer Lust hat, mit Björk auf eine Reise in eine wunderliche Welt der Klänge und Melodien aufzubrechen, sei mit “Utopia” dazu eingeladen. Einfach fantastisch!
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