Ein Album aus dem vergangenen Jahr, das unserem Zeitmangel zum Opfer fiel, ist “Abbar el Hamada” von Aziza Brahim.
Ihr Leben ist ein gutes Beispiel für das Schicksal, das viele Menschen erleiden müssen, die in einer der vielen Krisenregionen des afrikanischen Kontinents leben. Ihre Wurzeln liegen in Westsahara, aufgewachsen ist sie jedoch in einem Flüchtlingslager in Algerien. Danach lebte sie viele Jahre auf Kuba im Exil bis sie schließlich in Barcelona eine neue Zufluchtsstätte fand.
Nachdem das Vorgängeralbum von 2014, “Soutak”, starke Einflüsse ihrer neuen Heimat in sich trug, nähert sich die 1976 geborene Künstlerin auf “Abbar el Hamada” musikalisch ihrer ursprünglichen Heimatregion im Westen Nordafrikas an. Entsprechend hat sie einige Musiker aus eben dieser Region eingeladen. Ein Blick auf die unten stehende Besetzung gibt hierüber Auskunft.
Es ist kaum zu glauben, dass aus einem Mädchen, das während seiner Kindheit in einem Container leben musste, eine solch starke und selbstbewusste Frau geworden ist. Denn genau dies spricht aus der Musik von Aziza Brahim. Aber auch eine ergreifende Melancholie ist ihrer Musik eigen.
Wir freuen uns sehr, dass wir endlich wieder ein Album mit modernen afrikanischen Tönen entdeckt haben. “Abbar el Hamada” fasziniert auch, selbst wenn man die Geschichte der Urheberin nicht kennt. Aziza Brahim gelingt nach dem Erfolgsalbum “Soutak” eine erneut hervoragende Veröffentlichung.
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