Huuro Kolkko war ein finnischer Forschungsreisender, der um 1900 tätig war und nie von seinen Kollegen anerkannt wurde. Während seiner Reisen machte er umfangreiche Studien von fremden Kulturen, zeichnete Karten von Gegenden, die von keinem Menschen vorher betreten waren, sammelte Exemplare der Flora, insbesondere Insekten.
In einigen Zeitschriften wurden einige vage Gerüchte von verlorenen Inseln oder gar ein kleiner Kontinent, den Huuro Kolkko angeblich während seiner Studien bereist hatte, geschrieben. Richard Kolkko, ein Nachfahre des Forschers und ein großer Fan von Alamaailman Vasarat wusste, dass die Band auch einen eigenen imaginären Kontinent, Vasaraasia genannt und im Jahr 2000 veröffentlicht, hatten. Richard wandte sich an Alamaailman Vasarat und zeigte einige Zeitschriften und Notizen von Huuro Kolkko. Es war sofort klar, dass sich die Band sofort zum Thema hingezogen wurde. So entstand die Idee zum vorliegenden Konzeptalbum.
Alamaailman Vasarat ist sicher eine der schrägsten Bands Finnlands und das heißt angesichts der dortigen Musikszene einiges. Doch, und das ist das, was wir an Alamaailman Vasarat schätzen, geht es der Band in erster Linie um die konsequente Umsetzung ihrer musikalischen Ideen. Ohne auf Hörgewohnheiten zu achten, setzen sie ihre Vorstellungen kompomisslos um. Was dabei herauskommt, vermag manch ungeübten Hörer zuerst zu verschrecken. Doch hat man sich an den speziellen Sound des Sextetts gewöhnt, kommt unweigerlich Begeisterung auf.
Mit zwei Celli (teils verzerrt), Bläsern, Tretorgel und Schlagzeug erzeugen sie einen gewaltigen Sound, der es stellenweise mit Metal-Bands aufnehmen kann. Doch sie verstehen sich auch auf ruhige und verhaltene Musik. Die Kompositionen der Band entwickeln und wandeln sich stets in ihrem zeitlichen Verlauf und sind, jede für sich, eine eigene kleine Welt. Lyrische und verspielte Momente wechseln sich mit brachialen und vertrackten ab. So ist der Hörer stets gefordert, sich zu konzentrieren und auf alle Details zu achten.
“Huuro Kolkko” ist ein weiteres Meisterwerk der Finnen und gleichzeitig ihr bislang bestes Album. “Huuro Kolkko” ist keineswegs leichte Kost und Mainstream-Hörer sollten die Finger davon lassen (sie sind ja ohnehin nicht die Zielgruppe). Da unsere Leserschaft jedoch zu den anspruchsvollen Musikhörern zählt, möchten wir eine ausdrückliche Empfehlung für dieses Album aussprechen.
Tracks:
1. Mielisaurus
2. Liskopallo
3. Meressae Ei Asuta
4. Natiivit
5. Luonto Tuli Laehelle
6. Tujuhuju
7. Luola
8. Omalla Ajalla
9. Lautturin Viivat
Orientierungshilfe
